Open Source liegt im Trend. Die Veröffentlichung von Werken unter Lizenzen, die eine weitgehend freie und vor allem kostenlose Verwendung des Werks erlauben, nimmt stetig zu. Mit dem Aktionsfeld Open Source widmeten wir uns den vielen Facetten dieses Themas und beleuchteten, wie durch Open Source-Anwendungen Barrieren abgebaut, Demokratie gestärkt und Engagement gefördert wird.
Open Source ist der Prototyp der Debatte um offene Ressourcen. Einst ausgehend von der Do-it-yourself-, Hacker- und Freie-Software-Bewegung inspiriert das Konzept der Open Source-Software inzwischen weitere Bewegungen, wie die der Open Content, Open Access und Open Source-Hardware. Im Mittelpunkt steht immer ein ausgeprägter Gemeinschaftsgedanke, die Demokratisierung von Ressourcen und Innovationen und die Frage nach einem inklusiven Zugang.
Open-Source-Software
Software, deren Code unter freier Lizenz („Open Source“) bereitgestellt wird, kann in ihrer Funktionsweise prinzipiell von jedem analysiert, kopiert und weiterentwickelt werden. Häufig beginnt eine Einzelperson oder ein kleines Team mit der Entwicklung eines Produkts und stellt dieses anderen auf Basis einer Open Source-Lizenz zur Verfügung. Nicht selten bauen sich rund um derartige Projekte größere Communities auf, die gemeinsam das Projekt betreuen und weiterentwickeln. Erfolgreiche Open Source-Projekte werden häufig von einer Vielzahl von Entwicklerinnen und Entwicklern aus aller Welt gepflegt und erweitert. Das wohl bekannteste Beispiel an dieser Stelle ist Wikipedia.
Oft zeichnen sich diese Gemeinschaften durch ein hohes Maß an Verbundenheit, Motivation und Ehrenamt aus. Derartige Gemeinschaften werden bei der Lösung von globalen Herausforderungen immer bedeutender. Städte und Kommunen in aller Welt sehen sich mit Herausforderungen - Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Verkehrswende, soziale Ungleichheiten - konfrontiert, die gemeinsame Antworten fordern. Statt jedes Mal das Rad neu zu erfinden, sollten Kräfte gebündelt und Wissen geteilt werden. Ein Open-Source-Ökosystem kann an dieser Stelle einen wichtigen Beitrag leisten und die Schwarmintelligenz zum Leben erwecken.
Warum Open Source
Die Bereitstellung von Open Source-Software bietet der Verwaltung selbst, aber auch Unternehmen und Stadtgesellschaft viele Vorteile: Die städtische IT-Landschaft wird transparenter und sicherer, Bestandsprojekte können verbessert und weiterentwickelt werden, statt jedes Mal wieder von vorne anzufangen. Auch die städteübergreifende Zusammenarbeit wird so deutlich erleichtert, weil Erfolgsprojekte sich einfach replizieren lassen und neue, niedrigschwellige Kooperationen möglich werden.
Neben Zusammenarbeit und Transparenz bringt die Nutzung von Open Source-Software noch weitere Vorteile mit sich. Sie ermöglicht ein hohes Maß an Sicherheit, weil Bugs und Schwachstellen leichter erkannt und beseitigt werden können. Außerdem kann derartige Software einfacher gewartet und weiterentwickelt werden. Der Source Code bleibt grundsätzlich offen für Reviews, Tests und Weiterentwicklungen durch eine diverse Community. So kann Open Source-Software Partizipation fördern und zu einem Baustein einer demokratischen Technologiepolitik werden.
Open Source und ehrenamtliches Engagement
Open Source-Software birgt auch große Potentiale für das ehrenamtliche Engagement, mangelt es an dieser Stelle doch oft an finanziellen Ressourcen, nicht jedoch an Motivation und Sinn für Gemeinschaft. In der Corona-Pandemie, in der auch viele ehrenamtliche Aktivitäten ad hoc ins Digitale verlegt werden mussten, zeigte sich deutlich die Notwendigkeit nach einer offenen, partizipativen und verlässlichen IT-Infrastruktur, die unabhängig von kommerziellen Anbietern besteht und dem Gedanken des ehrenamtlichen Engagements entspricht.
Aktionsfeld Open Source
Mit unserem Partner, dem CityLAB der Technologiestiftung Berlin, widmeten wir uns in unserem Aktionsfeld den Potentialen von Open Source und lenkten den Augenmerk auf die Voraussetzungen, die es benötigt, damit sich diese Potentiale in der Praxis entfalten können. Denn Open Source benötigt politischen Willen, transparente Strukturen und Engagement.
Im Rahmen dieses Aktionsfeldes fanden verschiedenen Veranstaltungen zu diversen Themen statt: